Freiheit, Kapitel 11

Ja, was die Donau da erzählt gefällt mir sehr gut. Sie sagt, dass ihre Freiheit darin besteht ganz und gar die zu sein, die sie ist.


Diese Freiheit ist vielen von uns leider abhanden gekommen. Wir passen uns an, lassen uns vielleicht sogar verbiegen und wissen zum Schluss nicht mehr, wer wir eigentlich sind.


Auf der Anderen Seite kommt es uns so vor, dass einfach nur die zu sein, die wir sind irgendwie zu wenig ist. Meistens haben wir das Gefühl, wir müssten schon etwas mehr sein. Irgendwie müssten wir uns noch zu einer besseren Ausgabe von uns selbst entwickeln, damit wir gut genug sind.


Wie wir nun auch noch besser werden sollen, wie die, von der wir nicht mehr wissen wie sie ist, das ist eine Aufgabe, die wohl kaum zu meistern ist.



Ich bin oder wer bin ich

 

Wo ist es nur, ich weiß es nicht, mein ewiges ICH BIN,

es ist mir wohl entlaufen und ich weiß nicht wohin.


Ich saß in der Schule und träumte vor mich hin,

da sprach zu mir der Lehrer, setz dich gerade hin.


Ich lernte zu gehorchen, auch wenn mir fehlt der Sinn,

so lief es immer weiter weg, mein ewiges Ich bin.


Ich lernte lesen, rechnen, schreiben und noch einmal von vorn,

ich lernte Zahlen und Vergleichen, alle bliesen in das selbe Horn.


Sei brav und tu was man dir sagt,

am aller besten ist es, es wird nicht hinterfragt.


Nach der Schule kommt die Arbeit und auch hier wird uns gesagt,

was man muss tun und was nicht, den lieben langen Tag.


Auch wenn es monoton ist und mir oft fehlt der Sinn,

ich weiß nicht was ich tun soll, weiß nicht so recht wohin.


Drum laufe ich viel lieber schönen Dingen und Menschen hinter her,

ich kauf mir viele Sachen, jeden Tag ein Teilchen mehr.


Ich lerne mich zu schmücken und lächle stumm dazu,

mein ewiges Ich bin, dass lässt mich schön in Ruh.


Der Boss klopft mir die Schulter, und schenkt mir seinen Rat,

er gibt mir noch mehr Arbeit, ich steh auch Nachts parat.


Nun kann ich nicht mehr Schlafen, irgendwie fehlt mir der Sinn,

wo ist es hingelaufen, mein ewiges Ich bin.


Und plötzlich ist es sicher, ja es wird mir ganz klar,

dass die Karriereleiter ein Hamsterfahrrad war.




Da treffe ich auf einen Weisen, der sagt, setzt dich mal hin,

spür hin zu deinem Atem, das ICH BIN ist in dir drin.


Es wartet dort geduldig, bis du dich auf dich selbst besinnst,

und es mit ganzem Herzen in deine Arme nimmst. 




Fortsetzung folgt....

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